Die Stadt Wald war vor der Städtevereinigung 1929 einer der am schnellsten expandierenden Orte im oberen Kreis Solingens. Im Zeitraum von 1880 bis 1907 hatte sich die Anzahl der Einwohner von 8.729 auf 25.031 innerhalb von 27 Jahren verdreifacht.Die Bevölkerungsentwicklung war ohne Zweifel eine entscheidende Folge des florierenden Metallgewerbes in Wald. Während zu Beginn des 19. Jahrhunderts noch das handwerkliche Schmieden und Schleifen von Schneidwaren die Wirtschaft bestimmte, dominierten zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Gießereien und vor allem die Schirmgestellherstellung die Wirtschaft dieses Solinger Stadtbezirkes. Diese jungen Industriezweige brachten einen tiefgreifenden Strukturwandel, ermöglichten jedoch den Anschluss an eine jahrhundertealte gewerbliche Tradition.Noch Mitte des 19. Jahrhunderts hatten sich das gewerbliche und damit auch große Teile des öffentlichen städtischen Lebens rund um den ursprünglichen Siedlungskern des ehemaligen Deutzer Hofes (heute: Filiale der Deutschen Bank) und der Evangelischen Kirche Wald konzentriert. Erst mit dem Bau des Walder Bahnhofes östlich des alten Stadtzentrums entstand ein weiteres, vor allem verkehrstechnisch bedeutsames Industrieareal. Die Stadt Wald dehnte sich infolge der Bevölkerungsexplosion über die mittelalterlichen Grenzen nach Osten in Richtung Bahnhof und nach Westen bis an die Grenzen des Ohligser Stadtgebietes aus.