»Jesusbilder und Kirchenfenster - wird die Kunst wieder religiös?«, titelte kürzlicheine große Kunstzeitschrift. Tatsächlich wird das Thema Kunst und Kircheseit einiger Zeit verstärkt diskutiert, das zeigen die vielfältigen Reaktionenauf die farbigen Kirchenfenster namhafter zeitgenössischer Künstler: GerhardRichter im Kölner Dom, Neo Rauch im Naumburger Dom, Sigmar Polke im ZürcherGroßmünster.Wolfgang Ullrich widmet ein Kapitel seines Buches dem Kölner Domfensterstreitvon 2007, betrachtet aber auch Werke wie den mit 8.600 Diamanten besetztenTotenschädel des Künstlers Damien Hirst, den er als Ikone des Kapitalismusinterpretiert. Daneben erläutert Ullrich die Verbindung Andy Warhols zumCalvinismus und erklärt, wie Katholizismus, Protestantismus und Kunstreligionzusammenhängen. Und er analysiert, wieso auch das moderne Regietheater vielfrömmer ist, als es auf den ersten Blick erscheinen mag.In acht Kapiteln denkt Wolfgang Ullrich über Kunst und Religion sowiedarüber nach, was den Glauben an die eine vom Glauben an die andere unterscheidet.Gewohnt thesenstark und mit unerwarteten Perspektiven.