Seit dem Erscheinen der ersten Auflage des Handbuches Soziolinguistik hat sich die damals noch junge Disziplin erheblich verändert und weiterentwickelt. Sie hat ihren Status als Interdisziplin (Bindestrich-Disziplin) zwischen Soziologie und Linguistik hinter sich gelassen und ist weltweit etabliert. Einen Beitrag zur Lösung praktischer Probleme verspricht die Soziolinguistik weiterhin unter anderem in der Sprachplanung und -normierung, der Sprachenpolitik sowie in der Sprachdidaktik und -therapie. Darüber hinaus ergeben sich aus der Autonomie der Disziplin zahlreiche neue Themen und Anwendungsbereiche, die in der zweiten Auflage des Handbuches systematisch und umfassend aufgenommen sind. Das veränderte Gesamtkonzept ermöglicht neben der regionalen und disziplinären Repräsentativität der soziolinguistischen Forschung eine enzyklopädische Brauchbarkeit für alle in Betracht kommenden Leser. Dazu gehören theoretische Tiefe und Stringenz für die Theorieinteressierten ebenso wie methodischer Reichtum und Detailliertheit für die empirisch Forschenden. Die Methodendarstellungen sind so informativ und präzise, dass sie unmittelbar zur Vorbereitung von Projektplanungen dienen können. Ebenso ist in den anwendungsbezogenen Artikeln die Darstellung so konkret, dass Praktiker genau abschätzen können, was sie von dem jeweiligen soziolinguistischen Ansatz für die Lösung ihrer Probleme zu erwarten haben. Mit dem Ziel einer umfassenden Darstellung trägt die zweite Auflage des Handbuches Soziolinguistik dem aktuellen Stand der Disziplin und der veränderten Struktur des Faches Rechnung.