Die ersten Arbeiten, mit denen Cindy Sherman (geb. 1954) in der internationalen Kunstwelt von sich reden machte, waren ihre Untitled Film Stills, eine Serie von insgesamt 84 Schwarzweiß-Aufnahmen, die in den Jahren zwischen 1977 und 1980 entstanden. Sie gelten inzwischen als Klassiker ihrer Art - das Frühwerk einer Künstlerin, deren Ausdrucksmittel die Photographie und deren künstlerische Methode die Selbstinszenierung ist. Ihr Spiel mit wechselnden Identitäten, die niemals ihre eigene Person meinen, fand in den Film Stills einen ersten brillanten Höhepunkt: Eine Bildgattung, die als Inbegriff heutiger Trivialkultur bezeichnet werden kann - Standphotos aus Filmen, wie sie jeder von den Schaukästen der Kinos kennt -, wird in Cindy Shermans autistischen Projektionen zu einer ebenso intelligenten wie vielschichtigen Reflexion über die psychische Be-findlichkeit des Menschen im Medienzeitalter. Das Museum of Modern Art in New York würdigt die längst unbestrittene Bedeutung von Cindy Shermans Untitled Film Stills in einer Publikation, die den Zyklus erstmals komplett präsentiert.