Die vorliegende Studie beleuchtet mit Hilfe eines biographischenForschungszugangs die Komplexität des Übergangsprozessesvon benachteiligten Jugendlichen am Übergang von der Schule insnachschulische Leben. Entgegen der gängigen Betonung der Ablösungvom Elternhaus wird im Rahmen der Arbeit die anhaltende familialeBedeutung in der Lebensphase herausgearbeitet. Das Konzeptder Entwicklungsaufgaben wird daher intergenerational konturiert undungleichheitstheoretisch ausgeleuchtet.Die Ergebnisse zeigen, dass die Eltern und ihre (Berufs-)Biographieneine hohe Bedeutung für die eigene Übergangsgestaltung der Adoleszentenhaben. Die biographischen Texte illustrieren die jeweiligenBewältigungs- und Gestaltungsstrategien der Jugendlichen, dieKonsequenzen für eine biographieorientierte Beratung am Übergangzulassen. Weiterhin lassen die Erkenntnisse Implikationen für Hochschullehrezu, indem biographieanalytische und ungleichheitstheoretischeAspekte in der Adoleszenzphase im Lehrplan verankert werden.